Mit Wirkung zum 14.09.2020 hat der Rektor der Universität Stuttgart, Prof. Dr.-Ing. Wolfram Ressel, auf Antrag des Stuttgarter Zentrums für Simulationswissenschaft (SC SimTech) und der Fakultät für Bau- und Umweltingenieurwissenschaften Sergey Oladyshkin zum außerplanmäßigen Professor ernannt.
„Wir freuen uns sehr für Herrn Oladyshkin, dass SimTech, die Fakultät 2 und der Senat seine langjährigen Verdienste in Forschung und Lehre auf diese Weise wertschätzen!“, so Wolfgang Nowak anlässlich der Verleihung. Er war es auch, der den Antrag bei SimTech und der Fakultät 2 initiierte.
Sergey Oladyshkin, geboren 1980 in Russland, studierte an der Nizhniy Novgorod State Technical University Angewandte Mathematik, promovierte 2006 an der École Nationale Supérieure de Géologie in Nancy, Frankreich, im Bereich der Umwelttechnik und habilitierte sich im Februar 2014 an der Universität Stuttgart. Mittlerweile ist er stellvertretender Leiter am Lehrstuhl für Stochastische Simulation und Sicherheitsforschung für Hydrosysteme des Instituts für Wasser- und Umweltsystemmodellierung der Universität Stuttgart und leitet dort die Arbeitsgruppe „ Modellreduktion und Datenassimilierung“.
„Durch den Paradigmenwandel in der Wissenschaft hin zu simulationsbasierter Forschung und datengetriebenen Simulationen sind Theorien, Algorithmen und Rahmenwerke zur Analyse von Unsicherheiten mit sehr viel umfangreicheren und rechnerisch aufwendigeren Modellen unverzichtbar. Durch Modellreduktionen, wie Herr Oladyshkin sie entwickelt, lassen sich solche Unsicherheitsanalysen und darüber hinaus wissenschaftliche Inferenz, Optimierung, Sicherheitsforschung und Datenassimilierung selbst mit multiphysikalisch hoch komplexen Simulationswerkzeugen bewerkstelligen. Gerade für ein Exzellenzcluster, das sich mit der daten-integrierten Simulationswissenschaft beschäftigt, ist das von enormer Bedeutung.“, begründet Cluster-Sprecher Prof. Dr. Thomas Ertl die Entscheidung, den Antrag zu unterstützen.
Eine außerplanmäßige Professur (apl. Prof.) ist ein wichtiger Baustein für den wissenschaftlichen Nachwuchs. Es handelt sich dabei um eine Art Ehrentitel, der an Wissenschaftler*innen verliehen wird, die sich nachweisbar um die Forschung und Lehre verdient gemacht haben. Gleichzeitig widerspiegelt sie eine hohe Anerkennung nach außen. Um eine außerplanmäßige Professur zu erhalten, muss man Fakultät, Senat und Universitätsleitung überzeugen, dass man nach seiner Habilitation faktisch bereits mehrere Jahre lang das Berufsbild einer Professur erfolgreich gelebt hat, das heißt man muss substantielle Beiträge in Forschung, Drittmitteleinwerbung und Lehre vorweisen können.
So geschehen bei Sergey Oladyshkin. Er hat in den letzten Jahren ein eigenständiges, national und international sehr beachtetes Forschungsprofil entwickelt, das als Schwerpunkte die Unsicherheitsanalyse und Optimierung komplexer Systeme mit Hilfe von Modellreduktionen beinhaltet.
„Herr Oladyshkin, und das ist nur einer der Gründe, hat sehr früh erkannt, dass erfolgreiche Lösungsansätze nur in einem vernetzten, internationalen, interdisziplinären Umfeld zu erreichen sind. Daher sind seine Forschungsarbeiten oft durch die sehr erfolgreiche Zusammenarbeit mit Mathematiker*innen, Informatiker*innen, Ingenieur*innen und Anwendungspartner*innen entstanden. Dabei hat er stets seine herausragenden Fähigkeiten als interdisziplinärer Integrator einsetzen können.“, erklärt Prof. Garrecht, Dekan der Fakultät 2.
Neben seiner Tätigkeit am Lehrstuhl für Stochastische Simulation und Sicherheitsforschung für Hydrosysteme ist er außerdem Participating Researcher im Exzellenzcluster EXC 2075 „ Daten-integrierte Simulationswissenschaft“ sowie Principal Investigator im Sonderforschungsbereich SFB 1313.
Wir gratulieren Herrn Oladyshkin herzlich zur Ernennung zum außerplanmäßigen Professor.