Inhalt
Für Starkregenereignisse in kleinen Einzugsgebieten ist die Reaktionszeit, welche als Zeit zwischen Anfang eines Niederschlagsereignisses und dem Zeitpunkt des Scheitabflusses der Hochwasserwelle definiert ist, sehr kurz (< 1h). Die Stadt Reutlingen liegt im relativ kleinen Einzugsgebiet der Echaz und hat die Lehrstühle für Hydrologie und Geohydrologie (LHG) sowie für Wasserbau und Wassermengenwirtschaft (LWW) beauftragt, geeignete Standorte für Niederschlagsmessgeräte und Ultraschall-Pegel zu ermitteln, um darauf basierend ein robustes Warnsystem zur Früherkennung von Sturzfluten und Flussüberschwemmungen zu erstellen. Da bei Gewitterlagen die Niederschlagsmengen lokal sehr unterschiedlich sein können, soll ein möglichst vollständiges Bild über die Verteilung des Niederschlags ermittelt werden (LHG). Vom LWW werden 20 bis 25 Pegel positioniert, die über eine „low power network“ miteinander verbunden sind. Da die Senderate auf 144 Signale am Tag und pro Messeinheit limitiert ist, wird für das System die Senderate entsprechend adaptiert, um über die Gradientenveränderung des Pegelstandes eine Hochwasserwelle frühzeitig zu detektieren. Die Dichte der Senderate wird einerseits entsprechend der Veränderung des Pegelstands und andererseits gemäß der Tageszeit gesteuert, um sowohl maximale Informationsdichte zu erhalten, aber auch ein vorzeitiges Erreichen der maximalen Signalanzahl zu verhindern. In diesem Projekt sind sowohl die Standortwahl der Messgeräte als auch der Aufzeichnungsmodus und die Datenauswertung von großer Bedeutung. Ein funktionstüchtiges Frühwarnsystem ist in der Lage, sowohl die Bevölkerung frühzeitig zu alarmieren, als auch den Einsatzkräften, wie z.B. Feuerwehr und THW, einen entscheidenden Vorteil bei der Evakuierung und Flutbekämpfung zu verschaffen.
Leiter
Bearbeiter
Benedikt Mester
Zeitraum
Von: 01.01.2019
Bis: 30.11.2020
Finanzen
Stadtentwässerung Reutlingen