PFCLean : Innovatives modulares System zur nachhaltigen Reduzierung von PFAS-Kontaminanten aus Boden und Grundwasser
Ziel und Inhalt
Die Stoffgruppe der per- und polyfluorierten Alkylsubstanzen (PFAS) umfasst mehrere tausend (OECD-Liste) bis mehrere Millionen Einzelsubstanzen (PubChem, NCBI). Aufgrund ihrer Persistenz, Bioakkumulation und Toxizität sowie ihrer weitverbreiteten Anwendung und ihres ubiquitären Vorkommens in der Umwelt, stellen PFAS derzeit eine der größten Herausforderungen dar, unter anderem für die nachhaltige Kreislaufwirtschaft, und Gewässerbewirtschaftung und Trinkwasserversorgung. Ziel des Forschungsvorhabens PFClean ist die Weiterentwicklung und Erprobung verschiedener Ansätze zur Sanierung und Ausschleusung von PFAS aus Boden und Grundwasser wie „Funnel und Gate”, „Immobilisierung”, „forcierte Mobilisierung” und „thermische Sanierung” im Pilot- und Feldmaßstab.
Im Teilprojekt der Universität Stuttgart stehen die Entwicklungen von in-situ Sanierungstechnologien für flächig eingetragene PFAS (z.B. papierschlammbürtig) und für PFAS-Punktquellen (Löschschäume) im Vordergrund. Ein weiterer Fokus liegt in der Entwicklung von Monitoringkonzepten für PFAS-Sanierungen.
Bei den flächig eingetragenen PFAS soll, basierend auf den Ergebnissen aus dem BW-Plus Projekt “PFAS-Immo” in Großversuchen (Lysimeter) und Feldanwendungen die Effizienz einer Immobilisierung nachgewiesen und dabei dieses Verfahren von TRL5 auf TRL7 entwickelt werden.
PFAS-Punktquellen sind i.d.R. räumlich begrenzt und somit können auch „aktivere“ Verfahren, zur direkten Ausschleusung der PFAS, ökonomisch sinnvoll sein. In PFClean wird zum einen eine Kombination eines Grundwasserzirkulationsbrunnens mit einem Funnel & Gate-System und zum anderen die Anwendung thermischer Energie zum Austrag der PFAS entwickelt. Insbesondere bei der Anwendung thermischer Energie kann VEGAS eine mehr als zwanzigjährige Erfahrung in Labor und Feld in das Vorhaben einbringen. Eine PFAS-Sanierung mittels thermischer Energie soll von TRL3 auf TRL5 entwickelt werden.
Weiterhin müssen sowohl für die großskaligen Experimente als auch für die Feldanwendungen Monitoringkonzepte entwickelt werden.
Zeitraum
1.3.2023 bis 28.2.2026
Finanzen
Dieses Projekt wird im Rahmen der Förderung von Forschungs- und Entwicklungsvorhaben zum Thema „Nachhaltige Grundwasserbewirtschaftung“ (LURCH) im Rahmen der Strategie „Forschung für Nachhaltigkeit (FONA)“ unter dem Förderkennzeichen 02WGW1665 durch das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) gefördert.
Projektpartner
Universität Stuttgart, Versuchseinrichtung zur Grundwasser- und Altlastensanierung (VEGAS); www.vegasinfo.de
TZW: DVGW-Technologiezentrum Wasser, Karlsruhe; Sachgebiete Wasserchemische Forschung (WCF) und Umweltbiotechnologie und Molekularbiologie (U&M);
https://tzw.de/
Eberhard-Karls-Universität Tübingen, Arbeitsgruppe Umweltanalytik;
https://uni-tuebingen.de/de/84447
ARCADIS, Arcadis Germany GmbH, Darmstadt
Planungs- und Beratungsunternehmen für natürliche Schutzgüter und bauliche Vermögenswerte
https://www.arcadis.com/de-de
Geiger Entsorgung GmbH und Co KG, Oberstdorf
https://www.geigergruppe.de
IEG, Industrie Engineering GmbH, KMU*, Reutlingen
https://www.ieg.org/pages/d/umwelt.htm
S+K, Sax und Klee Bauunternehmung, Mannheim
https://www.sax-klee.de/
Claus Haslauer Anna Burkhardt Hue Nguyen Tobias Junginger Simon Kleinknecht