Akkumulation von Mikroplastik in Speichern und Stauhaltungen

AMSTEL - Akkumulation von Mikroplastik in Speichern und Stauhaltungen - Eine unterschätzte Gefahr?

MMM - Monitoren, Messen und Modellieren

Laufzeit: 01.04.2020 bis 30.09.2022
Abteilung: LWW, VA

Inhalt

In der heutigen Zeit sind synthetisch erzeugte Kunststoffe aufgrund ihrer universellen und vielfältigen Einsetzbarkeit für die moderne Gesellschaft unverzichtbar geworden. Gleichzeitig stellt die Verschmutzung der Meere, aber auch unserer Süßwasser-Ökosysteme, durch Kunststoff ein immer größer werdendes Problem dar und resultiert in äußerst negativen Auswirkungen auf die aquatische Ökologie. Die Erforschung von MPP sowie deren Auswirkungen auf das Ökosystem konzentriert sich im Moment fast ausschließlich auf die Ozeane. Der Transportweg dorthin führt jedoch über unsere Fließgewässer und wir wissen aus der Sedimentforschung, dass Flüsse die schnellsten Transportpfade in die Ozeane darstellen. Wird das Fließverhalten von Flüssen aufgrund von anthropogenen Einflüssen gestört, sinken diese Partikel ab und akkumulieren. Stauhaltungen sind daher Senken für Sedimente, Schadstoffe und MPP.

Ziel des Projektes AMSTEL ist es, anhand ausgewählter Stauräume grundlegende Erkenntnisse, einerseits zum Vorkommen und andererseits zu den Auswirkungen von MPP auf die Sedimentablagerungen, zu gewinnen. Dieses neu generierte Wissen bildet die Basis, um eine Risikobewertung bezüglich einer möglichen Resuspension von Sedimenten und MPP durchzuführen und ein dadurch erhöhtes Risiko für das Ökosystem zu vermeiden. Daraus können Maßnahmen entwickelt werden, um der ubiquitären Mikroplastikproblematik zukünftig nachhaltig beizukommen.

Im Zuge von AMSTEL soll in drei Arbeitspaketen (i) eine Bestimmungs- und Bilanzierungsmethode von MPP entwickelt und in ausgewählten Stauhaltungen angewendet werden, (ii) der Einfluss von MPP auf die Erosionsstabilität von kohäsiven Sedimenten untersucht werden, sowie (iii) eine Risikobewertung bezüglich einer Remobilisierung von MPP Akkumulationen durchgeführt werden. Dies erfolgt einerseits durch die Entnahme und Beprobung von natürlichen Sedimentkernen aus ausgewählten Stauhaltungen und andererseits durch Grundlagenversuche, um den Einfluss von Quantität, Größe und Form von MPP auf die Sedimentstabilität quantifizieren zu können.

Leiter

Abteilung

Zeitraum

Von: 01.04.2020

Bis: 30.09.2022

Finanzen

Baden-Württemberg-Stiftung – Eliteprogramm für Postdoktorandinnen und Postdoktoranden

 

Anfahrt

Pfaffenwaldring 61, 70569 Stuttgart

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